Die größten Fotografie Anfänger Fehler
Deine ersten 10.000 Fotos sind die schlechtesten, die du je gemacht haben wirst.
So, oder so ähnlich hat das angeblich Henri Cartier-Bresson gesagt. Jeder der schon eine ganze Weile fotografiert und sich seine ersten Bilder nach ein paar Jahren noch einmal anschaut, wird wohl das gleich sagen. Bei der Fotografie gibt es viele Dinge zu lernen, die man nicht in einem Buch lesen kann oder in einem Tutorial zu sehen bekommt. Man muss Fehler machen um aus diesen Fehlern lernen zu können.
Es ist nicht schlimm Fehler zu machen, es ist nur schlimm Sie nicht zu erkennen. Man sollte immer ein offenes Ohr für Kritik haben. Anfänglich ist man oft von einem Foto begeistert, da es einen emotional mitreißt. Ein neutraler Betrachter des Fotos, nimmt dieses ganz anders war und interepretiert dies auch seine ganz eigene Art und Weise.
Aber Vorsicht! Nicht jede Kritik ist auch konstruktiv und gerechtfertigt. Oft ist es auch ganz einfach persönlicher Geschmack.
Fehler Nr. 1
Die Fotograf macht das Bild - nicht die Kamera!
Den Fehler den viele Fotografen machen, ist zu sehr auf die Technik zu schauen. Ich glaube besonders männliche Fotografen sind zu sehr auf die Technik fixiert. Ein gutes Bild kann ich aber mit jeder Kamera machen, unabhängig von der Technik. (Es gibt natürlich auch ein paar Ausnahmen).
Wenn man gerade erst mit der Fotografie angefangen hat, überlegt man sich, dieses oder jenes Objektiv kaufen zu müssen, da man ganz tolle Fotos gesehen hat die mit genau diesem Objektiv aufgenommen wurden. Man erhofft sich durch den Erweb genau dieses Objektives ein auch ebenso tolles Foto machen zu können. Wie man dann aber evtl. feststellen muss, lag es nicht am Objektiv.
Ebenso bringt eine Vollformat Kamera nicht zwingend bessere Bilder zu Vorschein, auch nicht in der Qualität.
Natürlich ist es toll, die richige Kamera oder das richtige Objektiv für den gerade benötigten Einsatzzweck zu haben. Letztendlich entscheidet aber nicht die Technik über ein gelungenes Foto, sondern vielmehr die Sicht- und Blickweise, der Aufnahmewinkel, der Bildauschnitt, die Bildidee und vieles mehr.
Ich hatte einmal einen Test mir 4 verschiedenen Kameras gemacht. Eine MFT Kamera, eine APS-C Kamera, eine Vollformat und eine Mittelformat Kamera. Mit jeder Kamera wurde unter Studiobedingungen ein Model fotografiert. Somit war die Belichtungssituation immer gleich. Ich wollte sehen, ob man tatsächlich einen Unterschied in der Bildqualität feststellen kann.
Ich die entstandenen Bilder auf 60×40 Poster ausdruckt und auch online zum Vergleich gezeigt. Keiner konnte sagen, welches Foto mit der Mittelformat Kamera und welches Foto mit der MFT Kamera entstanden ist. Die Fotos waren zu ähnlich.
Fazit:
Konzentriert euch liebe auf die Bildkomposition, den Bildausschnitt, die Bildaussage, Linien, den Hintergrund und falls mit Personen gearbeitet wird um das Posing.

Fehler Nr. 2
Weniger ist oft mehr
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Wenn ich mir Bilder von meinen Anfängen so ansehe (ich meine die digitalen Anfänge), denke ich mir oft- Oh mein Gott!! Was habe ich da nur gemacht.
Das Foto zu machen ist nur ein Teil der Arbeit. Wenn auch ein wichtiger und grundlegender Teil. Ein weiterer nicht unerheblicher Teil ist die Bearbeitung des Fotos. Hier werden mindestens genauso viele Fehler gemacht, wie schon bei der Aufnahme. Und leider wird hier aus einem eigentlich tollem Foto ein ganz furchtbares Foto.
Als Anfänger wird sehr oft zu sehr an den Reglern in Lightroom gedreht. Es werden Preset gekauft und kostenlos heruntergeladen. Ich habe nicht gegen Presets, aber viele Preset sind einfach ganz schrecklich und passen nicht zum eigenen fotografischen Stil. Ganz oft werden irgendwelche Tonungen über das Fotos gelegt (welche überhaupt nicht passen), der Kontrast bzw. der Klarheitsregler zu heftig angewendet und wenn es ganz schlimm werden soll, kommt die weiße Vigenette.
Voller Stolz wird das Bild auf allen Social Media Kanälen geteilt und man hofft auf „Booah ist das ein tolles Bild“. Wenn dann aber Kritiken kommen, manchmal natürlich wie auf Social Media gewohnt etwas härter, kommen dann oft Aussagen „Das habe ich so gewollt“. Ich glaube jeder kennt das. Habt Ihr das auch schon erlebt?
Irgendwann wird man es verstehen und darüber lachen. Die Fehler mit einer falschen Bearbeitung macht wohl fast jeder Fotograf. Seinen Stil zu entwickeln ist ein Prozess und dieser Prozess dauert eine ganze Weile. Deshalb lasst euch gesagt sein – weniger ist mehr.


Fehler Nr. 3
Der Bildaufbau ist ein ganz entscheidender Bestandteil eines guten Fotos. Bevor ich ein Foto mache, überlege ich mir genau wie ich diese Situation fotografieren könnte. Bei dem Bildaufbau gibt es gewisse Regeln die man als Fotograf einhalten sollte. Bei diesen Regeln muss man zwischen Landschaftsfotografie, Portraits und Eventfotografie unterscheiden.
Einige von den „goldenen Regeln“ in der Fotografie kennt ihr bestimmt.
Der goldene Schnitt

Gerade wenn das Motiv eine Person ist bietet sich der Goldene Schnitt oder die Goldene Spirale an. Ein Bild welches nach dieser Regel aufgebaut ist, wird viel dynamischer, harmischer und interessanter. Ich habe mir es inzwischen angewöhnt und mache es schon automatisch ohne noch darüber nachzudenken.
Probiert es doch einfach einmal aus…
Die Drittel Regel

Die Horizontlinie
Bei Bildern mit einem Horizont oder Wasser sollte man darauf achten, das der Horizont gerade ist. Ein Foto bei dem der See oder das Meer „ausläuft“ wirft bei den meisten Betrachtern automatisch die Frage auf, warum das Bild schief ist. Ein schiefer Horizont bei Fotos mit Wasser passt einfach nicht.
Bei Fotos mit Menschen als Hauptmotiv solltet ihr darauf achten, das die Horizontlinie nicht durch den Hals oder Kopf geht. Generell ist es hier besser von etwas tiefer zu fotografieren, so das der Kopf überhalb der Horizontlinie liegt.

3 Ebenen

Einen Fehler den viele Fotografen machen und das müssen nicht mal Anfänger sein, ist den Kopf eine oder mehreren Personen in die Bildmitte zu platzieren. Dafür werden aber gerne die Füße abgeschnitten, was natürlich doof ist.
Das geht ganz automatisch und unbewusst. Gerade deshalb sollte man nach dem Goldenen Schnitt oder Drittelregel fotografieren. Dann sind auch ganz automatisch öfters die Füße mit drauf.
Fehler Nr. 4
Im Automatik Modus fotografieren.
Es muss nicht immer ein Fehler sein, ich würde aber dringend davon abraten. Im Automatik-Modus entscheidet die Kamera wie das das Bild aussehen soll und nicht du. Im Automatik-Modus überlässt du der Kamera die Entscheidung mit welcher Blende und welcher Verschlußzeit das Foto entsteht. Wenn es schnell gehen muss und du noch nicht so sicher bist, ist das aber manchmal die beste Wahl.
Es wäre aber besser, sich mit den Programme AV oder TV auseinanderzusetzen. Damit übernimmst du schon einmal zum Teil die Kontrolle über das Bild, was oft aber schon vollkommen ausreichend ist. Komplett im manuellen Modus zu fotografieren gibt einem zwar die absolute Kontrolle ist manchmal aber nicht zielführend.
Es ist aber wichtig, sich mit den Funktionen und den Einstellmöglichkeiten der Kamera auseinanderzusetzen und die Kamera blind bedienen zu können. Um zu verstehen wie Blende, Zeit und Iso zusammenhängen, ist es allerdings sehr gut im manuellen Modus zu fotografieren.
Fehler Nr. 5
Kein klar erkennbares Motiv
Das Bild sollte in der Regel ein klar erkennbares Motiv haben. Geht dies nicht aus dem Bild eindeutig hervor ist es für den Betrachter schwierig einzuordnen und er kann sich nicht auf das wesentliche konzentrieren. Das passiert wenn man z.B. eine Gruppe von Menschen fotografiert und der Fokus mit Hilfe der Tiefenschärfe nicht genau auf ein Motiv gelenkt wird. Oder auch ein Landschaftsfoto bei dem nichts direkt im Mittelpunkt steht.
Durch eine offene Blende zieht man den Blick des Betrachters oft auf eine gewisse Stelle im Bild. Es ist auch möglich durch Linien den Betrachter ins Bild zu führen.
Achte bei der Aufnahme schon darauf, den Blick des Betrachters klar zu deinem Motiv zu führen und ihn nicht auf deinem Bild hin und her irren zu lassen. Durch das schaffen von 3 Ebenen im Foto kann du den Blick auch gezielt auf das Motiv lenken.

Fehler Nr. 6
Keine Fehler zu machen ist ein großer Fehler!
Das klingt jetzt bestimmt komisch, ist aber so. Denn nur aus Fehlern lernt man. Würde man von Anfang an alles richtig machen, dann wüsste man ja gar nicht was falsch wäre. Es gibt ja auch so einen Spruch von Winston Churchill
„Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht früh zu machen.“
Deshalb empfehle ich euch einfach mutig zu sein und auch mal Dinge auszuprobieren. Jeder Fotograf hat gerade am Anfang noch viele Fehler gemacht, die mit der Zeit weniger wurden. Hätte der Fotograf die Fehler nicht gemacht, wäre er heute nicht da wo er jetzt ist.
Typische Anfängerfehler sind
- zu lange Verschlußzeit
- Bild verwackelt
- Bild überbelichtet
- nicht auf den Hintergrund geachtet
- Motiv nicht richtig scharf
Fehler Nr. 7
Nicht auf den Hintergrund zu achten!
Gerade am Anfang der Fotografie muss man auf so viele Dinge achten. Ein Motiv finden, Bildaufbau, scharf stellen, die richtige Belichtung, die richtige Brennweite, welches Objektiv und dann kommt auch noch der Hintergrund.
Meistens achtet man aber nicht genug auf den Hintergrund und das Motiv geht entweder völlig vor dem Hintergrund unter, oder es wachsen einer Person Äste aus dem Kopf, genau dahinter war die Straßenlaterne oder irgendwelche Stromleitungen die dann später einfach durch den Hals gehen. Irgendwie ist es schon seltsam, das man das alles zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht bewusst gesehen hat.
Aber ich kann euch sagen, das passiert sehr vielen Fotografen und nicht nur den Anfängern.
Wenn man Personen fotografiert, gibt es eine ganz gute und einfache Methode etwas genauer auf den Hintergrund zu achten. Man nennt das Framing. Ich werde noch einen eigenen Blogbeitrag dazu schreiben. Wie der Name es schon sagt, versucht man das Motiv zu rahmen. Dafür gibt unzählige Möglichkeiten, wie z.B. innerhalb einer Tür oder Fensterscheibe, unter einem Ast oder einem Durchgang.
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